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Industrie 4.0 ohne Stolpersteine – Erfolgsfaktor soziotechnisches Risikomanagement

Industrie 4.0 bringt zahlreiche Lösungen in den unternehmerischen Alltag, doch birgt auch Risiken. Es gilt, alle Dimensionen der digitalen Transformation in Betracht zu ziehen, damit vielversprechende Projekte nicht in der Umsetzung scheitern. Deshalb beschäftigen wir uns heute mit den Risikofaktoren in Zusammenhang mit der Digitalen Transformation und vor allem einem gewinnbringenden Lösungsansatz – dem soziotechnischen Risikomanagement.

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Industrie 4.0 – mehr als Technik

Werden wir konkret. Wenn wir über Industrie 4.0 sprechen, woran denken Sie als erstes? Vermutlich an digitalisierte Arbeitsprozesse, autonome Maschinen und KI-gesteuerte Arbeitsabläufe. Dies ist die technische Dimension der digitalen Transformation. Was aber ist mit den Dimensionen Mensch und Organisation? So viel vorweg, werden diese beiden Dimensionen bei der Einführung neuer Pilotprojekte außer Acht gelassen, birgt dies viele Risiken, vor allem aber das Risiko, dass die neue Unternehmung scheitert. Warum? Das erklären wir Ihnen im Laufe des Artikels noch genauer. Klar ist, technische Risiken sind einfacher zu analysieren, vorherzusagen und zu händeln als Risiken auf der menschlichen Ebene – seien es Befindlichkeiten einzelner Mitarbeiter oder die Dynamik der ganzen Belegschaft. Doch wie kann man solche Dynamiken voraussagen, um den größtmöglichen Erfolg zu haben?

Ziel muss es sein, die erfolgreiche Umsetzung von Pilot-Projekten anhand eines gelungenes Risikomanagements in allen drei Dimensionen abzusichern.

Soziotechnik – Basis eines erfolgreichen Risikomanagements

Definieren wir zunächst den Begriff Soziotechnik. Ein soziotechnisches System ist eine Produktionseinheit, die aus technologischen, organisatorischen und personellen Systemen besteht.

Das soziotechnische System befasst sich also mit den Komponenten Mensch, Technik und Organisation. Reden wir von der Komponente Mensch, so geht es dabei um Themen wie Zusammenarbeit, Qualifizierung der Mitarbeiter, Arbeitsstrukturen und Arbeitsaufgaben etc. Sprechen wir von der Technik, so meinen wir Bereiche wie die IT, ein erfolgreiches Datenmanagement oder zum Beispiel die Automatisierung. Zuletzt geht es um die Organisation. Welches Wissen existiert in der Organisation, wie wird dieses generiert und geteilt, welche Kultur herrscht am Arbeitsplatz und welche Prozesse und Arbeitsabläufe sind vorhanden?

Alle drei Komponenten – Mensch, Technik, Organisation – haben einen direkten Einfluss aufeinander. Es gibt dynamische Wechselwirkungen zwischen diesen drei Treibern und alle haben wiederum direkte Auswirkungen auf die Risikofaktoren bei der Umsetzung neuer Projekte. Es reicht also nicht, sich nur mit technischen Lösungen zu befassen, sondern Sie müssen auch an die Menschen, die für Sie arbeiten, und im Großen und Ganzen an Ihre gesamte Organisation denken.

Genau hier kommt das soziotechnische Risikomanagement ins Spiel.

SORISMA – Soziotechnisches Risikomanagement als unterstützendes Instrument zur Einführung von Industrie 4.0 Lösungen

Der Weg in die Industrie 4.0 kann für Unternehmen mitunter steinig sein. Damit es keine Stolpersteine gibt, hilft es, sich mit dem Projekt SORISMA vertraut zu machen. Ziel des Projektes ist es, den Weg in die Industrie 4.0 mit Hilfe von konkreten Use Cases besonders risikoarm zu realisieren. Hierzu wurde im Rahmen des Projektes eine Vorgehensweise samt eines Methodenbaukastens erarbeitet, deren Anwendung anhand von 55 beispielhaften Use Cases entlang der gesamten Wertschöpfungskette erprobt wird.

Fragen, mit denen sich das Projekt beschäftigt sind unter anderem: Welchen Einfluss haben neue, zukunftsweisende Organisationsformen sowie neue Informations- oder Kommunikations-technologien auf die Produktionsarbeit? Durch welche neuen Technologien könnten Unternehmen Ressourcen einsparen? Oder wie kann ich als Unternehmen eine alters- und bedarfsgerechte Arbeitsgestaltung unterstützen?

Es geht in erster Linie darum, Risikofelder im soziotechnischen System zu identifizieren und eine Risikokette abzubilden. Oft zieht ein bestimmtes Risiko weitere Risiken nach sich. Deshalb ist es umso wichtiger, alle Szenarien zu erkennen und durchzuspielen. Genau dann haben Sie als Unternehmen die Möglichkeit, die einzelnen Risiken zu bewerten und mit konkreten Maßnahmen gegenzusteuern.

Dies alles sind kurze Beispiele, welche es außer technischen Herausforderungen an sich noch alles an Risiken zu bedenken gilt. Bei einem gelungenen soziotechnischen Risikomanagement geht es aber vor allem darum, nach dem Ursache-Wirkung-Prinzip zu analysieren und schließlich zu agieren.

Gefördert wird das Projekt mit einem Fördervolumen von 2.7 Millionen Euro durch die Europäischen Fonds für regionale Entwicklung NRW und die LeitmarktAgentur.NRW.

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Erfolgsfaktor Mensch, Organisation & Technik – Einbindung, Transparenz und Kommunikation auf dem Weg nach oben

Verschiedene Maßnahmen helfen dabei, soziotechnische Risikofaktoren, gerade auf personeller Ebene, klein zu halten, beziehungsweise gar nicht erst entstehen zu lassen. Worum es hier genau geht? Um Ihre Mitarbeiter*innen. Die technische Dimension ist die eine Seite der digitalen Transformation, unterschätzen Sie aber nie die Auswirkung dessen auf die Menschen in Ihrer Organisation. Veränderungen in den Arbeitsabläufen nach einer erfolgreichen Digitalisierung der Prozesse sind mitunter disruptiv und können die verschiedensten Emotionen bei Ihren Mitarbeiter*innen auslösen.

Steuern Sie Emotionen wie Verwirrung, Verweigerung und Existenzängsten Ihrer Mitarbeiter*innen aktiv entgegen und nehmen Sie sie mit auf die Reise in die Zukunft. Binden Sie sie in die Veränderungsprozesse – sowohl auf technischer als auch organisatorischer Ebene – mit ein, hören Sie Ihnen zu und seien Sie vor allem transparent in der Kommunikation. All diese Schritte sind unglaublich wichtig, um eine Akzeptanz bei den Mitarbeiter*innen hervorzurufen. Nur wenn diese Akzeptanz in Ihrem Unternehmen existent ist, können Sie langfristige und nachhaltige Erfolge auf dem Weg in die Industrie 4.0 verbuchen.

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Erfahrungen aus der Praxis – Im Gespräch mit Daniela Hobscheidt und David Meyer zu Wendischhoff

Zu Gast in unserem Webinar zum Thema soziotechnisches Risikomanagement waren Daniela Hobscheidt – wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fraunhofer IEM und Projektleiterin SORISMA – und David Meyer zu Wendischhoff – technischer Leiter bei MIT Moderne Industrietechnik. Wir durften während des Webinars interessante Erkenntnisse aus der Praxis mitnehmen und können Ihnen dadurch heute einige davon mit auf den Weg geben.

Daniela Hobscheidt Expertin Arbeit 4.0

Daniela Hobscheidt

Fraunhofer IEM

David Meyer zu Wendischhoff Interviewpartner und Experte

David Meyer zu Wendischhoff

MIT Moderne Industrietechnik

Frau Hobscheidt, SORISMA arbeitet auf Grundlage von Use Cases, die alle anders sind. Jedes Unternehmen hat wie sie sagten seinen ganz individuellen Anwendungsfall. Was konnten Sie in der Vergangenheit als Gemeinsamkeit beobachten, was lässt sich allgemein als Erfolgsfaktor im Hinblick auf soziotechnisches Risikomanagement bezeichnen?

Daniela Hobscheidt: „Der Erfolg eines Projektes auf der Reise zu Industrie 4.0 und der Weg raus aus dem Pilot-Projekt-Fegefeuer ist die frühzeitige Analyse, welche Risiken in den drei Dimensionen auftreten können. Bei vielen Unternehmen konnte so identifiziert werden, dass z.B. die Akzeptanz der Mitarbeiter*innen von großer Bedeutung ist. Haben Sie Ihre Mitarbeiter*innen auf Ihrer Seite und können Sie die technischen Herausforderungen meistern, haben Sie ein solides Fundament und die Chancen stehen gut, nachhaltige Erfolge für die gesamte Organisation zu erzielen. Diese Akzeptanz lässt sich vor allem erzielen, wenn Sie mit Hilfe eines durchdachten soziotechnischen Risikomanagements dafür sorgen, dass Sie wissen, in welchen Bereichen es potentiell Probleme geben könnte.“

Herr Meyer zu Wendischhoff, als Technischer Leiter der MIT haben Sie selbst in Zusammenarbeit mit SORISMA einen Use Case durchgeführt. Vor welcher Herausforderung standen Sie?

David Meyer zu Wendischhoff: „Bei uns ging es um die Einführung eines neuen Lagerverwaltungssystems. Alle Prozesse die vorher analog anhand von gedruckten Listen stattgefunden haben, sollen zukünftig durch scannerbasierte Prozesse abgelöst werden. Von der technischen Seite betrachtet bedeutet das eine wahnsinnige Arbeitserleichterung. Alles wird zusammengefasst, die Systeme im Hintergrund analysieren alle relevanten Daten und helfen bei einer effizienten Lagerverwaltung. Dennoch war es umso wichtiger, mit Hilfe von SORISMA eventuelle Schwachstellen frühzeitig aufzudecken.“

Wenn Sie von Schwachstellen sprechen, was meinen Sie da genau?

David Meyer zu Wendischhoff: „Bei uns steht die Dimension Mensch im Vordergrund. Es geht im Wesentlichen darum, dass wir unsere Mitarbeiter*innen nicht vergessen dürfen. Durch die Einführung von scannerbasierten Prozessen und einem leistungsfähigen Back End nehmen wir unseren Mitarbeitern ein Stück Ihrer täglichen, bekannten Arbeitskultur weg. Es muss weniger Austausch zwischen den Mitarbeitern stattfinden, was für manche aber auch den Spaß bei der Arbeit ausmacht. Außerdem nehmen wir Ihnen bei einzelnen Schritten ihre Autonomie und Verantwortung, wenn zukünftig ein System im Hintergrund entscheidet, wie sie ihre Arbeit zu machen haben. Wenn wir an dieser Stelle nicht aufpassen, können eben solche Veränderungen Risikofaktoren in Bezug auf die Akzeptanz neuer Maßnahmen darstellen.“

Und wie gehen Sie damit um?

David Meyer zu Wendischhoff: „Erstmal nehmen wir diese Punkte gezielt als Risiko wahr und nehmen unsere Mitarbeiter*innen genauer ins Visier. Nicht, um Sie zu kontrollieren, sondern um einfach mit Ihnen zu kommunizieren und den Weg in die Zukunft gemeinsam zu gestalten. Meine wichtigste Erkenntnis durch SORISMA ist, dass wir einen Ausgleich schaffen müssen. Was wir unseren Mitarbeitern an der einen Stelle wegnehmen, das müssen wir Ihnen auf anderen Ebenen zurückgeben, damit nach wie vor alle an einem Strang ziehen und gerne zur Arbeit gehen.“

Frau Hobscheidt, sehen Sie das genauso?

Daniela Hobscheidt: „Auf jeden Fall. Am Ende geht es bei der digitalen Transformation viel mehr um das Thema Transformation als um die technische Komponente. Oft wird unterschätzt, was für eine große Rolle ein gutes Change Management tatsächlich spielt. Die technische Komponente ist die eine Sache, aber unverzichtbar für den Erfolg sind alle drei Dimensionen, aber eben vor allem die Menschen in Ihrem Unternehmen.“

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